Die Fachschule für Sozialpädagogik auf dem Ijsselmeer
Für jeweils 30 Personen kochen, in engen Kajüten schlafen und Segel setzen – all das schien für die angehenden Erzieherinnen und Erzieher undenkbar, doch nach ein paar Stunden auf den Großseglern „Antoinette“ und „de Hester“ kam die Begeisterung langsam aber sicher auf. Die angekündigte Platzangst trat nicht ein und die schönen Seiten der Schiffe wurden entdeckt.
Nach einer kurzen Segeleinweisung durch die Matrosen ging es von Kampen die Ijssel entlang zum Ijsselmeer. In den kommenden Tagen stachen wir jeden Tag in See, setzen Segel und verbrachten die Tage auf dem Meer und die Nächte an Bord der Schiffe in kleinen idyllischen Hafenstädtchen rund um das Ijsselmeer, wie Hoorn, Enkhuizen oder Urk. Tagsüber war neben dem Setzen der Segel auch Zeit zum Entspannen an Deck. Bei sommerlichen Temperaturen konnten wir sogar im Ijsselmeer schwimmen. Der Anker wurde versenkt, die Badeleiter an die Außenwand des Schiffes gehängt und ab ging es ins Meer. Einige sprangen wagemutig gleich mit Salto von der Reling während andere sich erst durch die Ermutigung der Mitstudierenden ins Wasser trauten.
Wieviel Kilo Nudeln oder Reis essen wohl 30 Personen? Und wird es wohl allen schmecken? Kann der Vegetarier nicht einfach nur das Gemüse essen? Fragen über Fragen, die die Studierenden mit Bravour lösten, auch wenn mal etwas übrigblieb. Natürlich sah das Essen auch noch appetitlich aus und geschmeckt hat es allen.
Nach einer Woche war klar, alle konnten stolz sein auf das was sie geschafft hatten, auch wenn der ein oder andere seine Grenzen überwinden musste – es wurden unvergessliche Erlebnisse geschaffen, die auch noch länger auf die Klassengemeinschaft wirken werden.
Auch im Hinblick auf die Professionalisierung der Studierenden hatte diese erlebnispädagogische Bildungsfahrt eine hohe Bedeutung für die zukünftige Arbeit in den Arbeitsfeldern stationäre Jugendhilfe und offene Ganztagsbetreuung. Die Erfahrungen und Erkenntnisse können auf die kommende Arbeit übertragen und in der Arbeit mit Schulkindern und Jugendlichen methodisch genutzt werden. Sich selber etwas zutrauen, eigene Grenzen zu überwinden und Offenheit für Neues zu entwickeln sind Kompetenzen die für das Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung von zentraler Bedeutung für Kinder und Jugendliche sind und von Erzieherinnen und Erziehern unterstützt und begleitet werden können.