Schüler werden zu Trainer/-innen für Demokratie und Vielfalt ausgebildet.
Am Herwig-Blankertz-Berufskolleg werden motivierte Schülerinnen und Schüler auf freiwilliger Basis zu Experten für Demokratie und Radikalisierungsprävention ausgebildet. Gefördert durch das das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend werden 40 Interessierte durch den Verein Re/init e.V. in acht Modulen ausgebildet. Am Ende der Ausbildung erhalten die Jugendlichen bei erfolgreicher Teilnahme einen Demokratieführerschein.
In Zeiten, in denen Worte wie „völkisch“ oder „Kapazitätsgrenzen“ eher im aktuellen Politik- statt im Geschichtsunterricht diskutiert werden, wird besonders klar, dass eine politische Meinungsbildung im Jugendalter zur politischen Teilhabe unerlässlich ist. Schlagworte wie Demokratiefähigkeit und Toleranz klingen meist selbstverständlich. Werfen wir nur aktuell einen Blick an den Bosporus, so wird deutlich, dass dem nicht so ist.
„Die Auseinandersetzung mit kultureller Vielfalt und der damit verbundenen Auseinandersetzung mit demokratischen Werten hat für unseren Bildungsauftrag, der die Schülerinnen und Schüler zur politischen Teilhabe befähigen soll, einen hohen Stellenwert“, so Teresa Schmidt, Wirtschafts-und Politiklehrerin am Campus Vest. „Wir sind froh, dass wir so viele Jugendliche an unserer Schule für dieses Thema begeistern konnten, und hoffen, dass sie die erworbenen Kompetenzen auch über die Schulzeit hinaus bereichern.“
40 Schülerinnen und Schüler nehmen freiwillig im Rahmen des außerschulischen Unterrichts an den acht Workshops über einen Zeitraum von fünf Monaten teil. Themen wie „Flucht und Migration“ und „Rechtsextremismus“ bieten genügend Gesprächsgrundlage zur aktuellen Diskussion. Darüber hinaus erfahren die Teilnehmer in den Workshops aber auch ein Methodentraining, welches sie unter anderem in den Punkten „Gesprächsführung“, hiermit ist beispielsweise das Auftreten vor größeren Gruppen gemeint, und „Gruppenleitung“ ausbildet. Die Ausbildung erfolgt durch zwei Trainer der Re/init e.V, welche die Absolventen zum Ende der Ausbildung dazu befähigen, mit einem Trainer zusammen einen Workshop zu leiten. Die zukünftigen „Trainer/innen für Demokratie und Vielfalt“ des Herwig-Blankertz-Berufskollegs können sich im Anschluss weiter in Bildungs- und Jugendeinrichtungen professionalisieren und das Gelernte in der Praxis anwenden.