Dieser doppelt qualifizierende Bildungsgang führt in drei Jahren mit den Leistungskursen Erziehungswissenschaften und Deutsch zum Abitur und zur Berufsabschlussprüfung für Erzieherinnen oder Erzieher. Die staatliche Anerkennung erfolgt nach erfolgreich absolviertem Berufspraktikum im Rahmen eines Kolloquiums. Das Ziel der Ausbildung ist die Befähigung, selbstständig Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsaufgaben zu übernehmen und in allen sozialpädagogischen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe eigenverantwortlich tätig zu sein. Arbeitsfelder sind: Tageseinrichtungen für Kinder, Integrative Gruppen, Schulkindbetreuung, Offene Kinder- und Jugendsozialarbeit, Einrichtungen für Hilfe zur Erziehung (z.B. Heime) und Jugendarbeit. Mit der beruflichen Handlungskompetenz wird durch das Abitur gleichzeitig die wissenschaftsorientierte Qualifikation für ein Hochschulstudium erworben, die sich besonders für Studiengänge in den Bereichen Erziehung und Soziales anbieten (z.B. Studium der Pädagogik bzw. Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sozialpädagogik, Soziale Arbeit oder ein Lehramtsstudium).
Für die Anmeldung im Februar werden benötigt:
Ansprechpartner für den Bildungsgang:
Herr Grope
Für die Aufnahme in die Jahrgangsstufe 11 ist der mittlere Schulabschluss (Fachoberschulreife) mit der Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe bzw. die Versetzung in die Klasse 10 (Qualifizierungsphase) eines Gymnasiums notwendig.
Als Seiteneinsteiger ist der Einstieg unter bestimmten Bedingungen in die Jahrgangsstufe 12 nach erfolgtem Abschluss der Fachoberschule im Bereich Gesundheit und Soziales möglich (mit Nachweis der Zweisprachigkeit).
Im Laufe der Ausbildung können interessierte und geeignete Schüler*innen auch ein mit EU-Mitteln gefördertes sozialpädagogisches Praktikum im europäischen Ausland absolvieren.
Im (bezahlten) Berufspraktikum (Jahrgangsstufe 14) arbeiten die Schüler*innen ein Jahr lang in einer sozialpädagogischen Einrichtung, wobei sie durch die Schule auch hier individuell begleitet werden (ca. 160 Theoriestunden).
Kompetenzorientierte Kennenlernfahrt
Diese Kennenlernfahrt dient zum einen der Festigung der Klassengemeinschaft und Kooperation, aber auch dem gemeinsamen, projektorientierten Arbeiten in Klein- und Großgruppen an didaktisch/ methodischen Aufgabenstellungen.
An einem Tag verbringen die Schüler*innen einige Stunden in einem Hochseilgarten. Dort werden die Kleingruppen von ca. acht Personen von geschultem Personal angeleitet und durch den Hochseilgarten begleitet. Es gilt dabei, mit viel Spaß und Freude Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen sowie eigene Grenzen zu entdecken und diese zu überschreiten. Darüber hinaus wird das Erlebte fachlich reflektiert und evaluiert.
An den beiden folgenden Tagen werden die Schüler*innen sich mit Aspekten zur Berufswahlmotivation und der Präsentation eigener Fähigkeiten und Kompetenzen beschäftigen, indem diese vorgestellt und mit den anderen durchgeführt werden.
Erlebnispädagogische Klassenfahrt
Ein Schwerpunkt der Erzieherausbildung des HBBK ist die Fortbildung in Erlebnispädagogik. Deshalb führen wir in der Jahrgangsstufe 12 eine erlebnispädagogische Klassenfahrt als Segeltörn auf einem Flachbodenschiff auf dem Ijsselmeer durch. Ziele sind u.a. dabei die individuelle Selbsterfahrung, die Interaktion und Kommunikation mit anderen sowie die Erweiterung lebenspraktischer Fähigkeiten. Für die Verpflegung der Gruppe einschließlich des Skippers und des Matrosen sind die Schüler*innen selbst verantwortlich, da sie als Erzieherinnen und Erzieher auch für die gesunde Ernährung der Kinder und Jugendlichen in den Einrichtungen verantwortlich sind.
Lernen an anderen Orten
„Alles, was uns begegnet, läßt Spuren zurück. Alles trägt unmerklich zu unserer Bildung bei“.
(J.W. v. Goethe)
Im Rahmen der unterrichtlichen Vorbereitung werden theoretische Inhalte auch an anderen Lernorten erarbeitet. So finden Exkursionen u.a. in die Natur zum Biologieunterricht statt oder ein Besuch der Synagoge in Recklinghausen zum Religionsunterricht.
Vom 05.03.2018 – 09.03.2018 haben Erzieher*innen im Anerkennungsjahr an einem außerschulischen Seminar – mit den begleitenden Lehrkräften Bernd Grope und Claudia Fischer – zur Outdoor- und Abenteuerpädagogik in der Eifel teilgenommen. Die Kombination aus Natur, Gruppenerlebnis und Sport bot die Möglichkeit, Erlebnis- und Abenteuerpädagogik im Nationalpark Eifel hautnah und ganzheitlich zu erfahren. Neben Kooperationsaufgaben für In- und Outdoor, insbes. Übungen zu den Bereichen: Kennenlernen, Verantwortung, Vertrauen, Kooperation, konstruktive Kommunikations- und Feedbackkultur ging es auch darum, erlebnispädagogische Übungen selbst anzuwenden u.a. Adventure Trail mit Baumklettern, Giant Swing, Abseilen im Steinbruch.
Im Januar 2016 erfolgte der Besuch des Deutschen Bundestages der Jahrgangstufe 13, der in den Fächern Politik, Deutsch und Erziehungswissenschaft unterrichtlich vorbereitet wurde.
Fächerübergreifende Lernaufgaben
Zur Entwicklung von beruflichen Handlungskompetenzen bearbeiten die Schüler*innen in der Jahrgangstufe 11 projektorientierte Lernaufgaben, die fächerübergreifend im Unterricht geplant und in der Praxis mit Kindern durchgeführt werden. In den letzten Jahren erfolgten Lernaufgaben zu den Themen „Bewegte Pause in der Grundschule, Zirkusprojekt in der Grundschule, Märchentheater im Kindergarten oder Weihnachtsfeiern im Kindergarten oder Heim“.
Ziele sind dabei u.a.:
Die Stundentafel sieht folgende Unterrichtsfächer vor:
Lernbereiche / Fächer | Unterrichtsstunden | |||
---|---|---|---|---|
Jahrgangsstufe | 11 | 12 | 13 | 14 |
I Berufsbezogener Lernbereich | ||||
Deutsch (Leistungskurs) | 4 | 5 | 5 | - |
Erziehungswissenschaften (Leistungskurs) mit Jugendrecht und Medienpädagogik | 6 | 6 | 6 | - |
Englisch | 3 | 3 | 3 | - |
Sozialpädagogik | 3 | 3 | 3 | 4 |
Biologie | 3 | 3 | 3 | - |
Mathematik | 3 | 3 | 3 | - |
Kunst | 2 | 2 | 2 | - |
Spanisch* | 4(0) | 4(0) | 4(0) | - |
Fachpraktische Ausbildung in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe | 6 Wochen | 8 Wochen | 34 | |
II Berufsübergreifender Lernbereich | ||||
Gesellschaftslehre mit Geschichte | 2 | 2 | 2 | - |
Religionslehre | 2 | 2 | 2 | - |
Sport | 2 | 2 | 2 | - |
III Differenzierungsbereich | ||||
Musik | 2 | 2 | 2 | - |
Wirtschaftswissenschaft** | (2) | (2) | (2) | - |
Pychologie** | (2) | (2) | (2) | - |
Wochenstundenzahl: | 36 | 36 | 36 | 36 |
Berufspraktikum Erzieher/Erzieherin
Fachpraktischer Ausbildungsabschnitt (Berufspraktikum) in der Fachrichtung Sozialpädagogik
Ein Einstieg in das 3. (FS) bzw. 4. Ausbildungsjahr (EA) (Berufspraktikum) ist unter den folgenden Voraussetzungen möglich:
Aufnahmevoraussetzungen:
Die Berechtigung zur Aufnahme des fachpraktischen Ausbildungsjahres (Berufspraktikum) erfolgt durch:
• den erfolgreichen Abschluss der zweijährigen Fachschule für Sozialpädagogik oder
• den erfolgreichen Abschluss der Berufsabschlussprüfung des beruflichen Gymnasiums oder
• den erfolgreichen Abschluss der Externenprüfung/ Nichtschülerprüfung
Beginn: in der Regel zum 01.08. eines jeden Jahres
Das Berufspraktikum ist an einer anerkannten sozialpädagogischen Einrichtung für die Fachrichtung Sozialpädagogik unter Anleitung einer Fachkraft mit Berufserfahrung abzuleisten. Berufspraktikant*innen wählen eine Ausbildungsstätte, welche von der Schulleitung bzw. der Abteilungsleitung als deren Beauftragte/r genehmigt wird.
Dazu schließen Sie – nach Genehmigung der Praxisstelle durch die Schule – einen Praktikantenvertrag mit dem Träger einer sozialpädagogischen Einrichtung ab.
Dauer:
Das Berufspraktikum dauert in der Regel zwölf Monate und endet mit einer Prüfung in Form eines Kolloquiums.
Auf Antrag an die Schulleitung kann das Berufspraktikum auch in Teilzeit mit mindestens der Hälfte der wöchentlichen Arbeitszeit absolviert werden, die Dauer des Berufspraktikums verlängert sich proportional.
Unterrichtsinhalte:
Während des Berufspraktikums finden etwa 160 – 200 Stunden ausbildungsbegleitender Unterricht in Seminarform statt (zum Teil in der Schule und zum Teil lernortverlagert). Die Seminare sind in Pflicht- und Wahlveranstaltungen unterteilt, die die unterschiedlichen Arbeitsfelder und Bereiche, sowie vielfältige Professionalisierungsinteressen berücksichtigen (z.B. Projektplanung, Team- und Elternarbeit, Bildungsdokumentation, Abenteuer- und Theaterpädagogik).
Sie werden im Sinne der Entwicklungsbegleitung während des Anerkennungsjahres durch eine Lehrkraft in der praktischen Arbeit betreut, beraten und im Hinblick auf ihre Professionalisierung und berufliche Weiterentwicklung beurteilt.
Vergütung:
Erfolgt durch den Arbeitgeber in der sozialpädagogischen Fachpraxis
und wird mit ca. 1.300 Euro pro Monat vergütet.
Wenn Sie Fragen zum Berufspraktikum haben, wenden Sie sich bitte direkt an die zuständige Ansprechpartnerin Frau Fischer (claudia.fischer@hb-bk.de).
Kosten:
Fachliteratur, Material für die Praxis, Seminarfahrten
Auswertige Anfragen:
Ein Einstieg in das 3./4. Ausbildungsjahr (Berufspraktikum) ist unter den folgenden Voraussetzungen möglich:
Eingangsvoraussetzung: Bestandenes Fachschulexamen oder bestandene Nichtschülerprüfung/ Externenprüfung (FS)
Bestandenes Abitur (EA) inkl. erster Teilprüfung der Berufsabschlussprüfung (EA)
Kontakt und Bewerbung:
per E-Mail an:
oder per Post an:
Herwig-Blankertz-Berufskolleg
z.Hd. Frau Fischer
Campus Blumenthal 1
45665 Recklinghausen
oder: in den Briefkasten am Gebäudeeingang einwerfen.
Einzureichende Bewerbungsunterlagen: